Lights

© Bildarchiv Foto Marburg/Foto: Rose Hajdu


Das Teilprojekt DigiLit – Deutsch baut auf Vorarbeiten zur Literaturvermittlung im Zeitalter der Digitalität auf und nimmt neben Veränderungen im Gegenstandsbereich innovative kulturelle Praxen der Konstitution und Verknüpfung von Materialien, Medien und Akteur:innen in den Blick. Anhand symmedialer Verschränkungen, KI-Literatur und partizipativer Mitschreibprojekte lernen Lehrpersonen Rezeptions- und Produktionsweisen von Literatur durch digitale und mediale Schnittstellen kennen sowie neue Formen der Partizipation an einer gemeinsam gestalteten kulturellen Praxis. Hierzu werden Erfahrungen und Ergebnisse aus der langjährigen Leitung der vier Leipziger Lernwerkstätten, dem Aufbau des Literacy Labs sowie der partizipativen Unterrichtsentwicklungsforschung im Rahmen von Leistung macht Schule genutzt.

Der Forschungsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung der interkollegialen Kooperations- und Unterstützungsstrukturen sowie insbesondere deren Voraussetzungen und Gelingensbedingungen für nachhaltige Implementierungsprozesse. Analog stehen im Teilprojekt DigiLit – Englisch – basierend auf Vorarbeiten aus der QLB – audio-visuelle literarische Texte (Filme, Serien) im Zentrum. Lehrkräfte werden zur Analyse von und zum kreativen Umgang mit diesen Texten mithilfe digitaler Tools (z.B. Apps zur Filmanalyse, Programme zur kreativen Textproduktion sowie Dokumentationsfunktionen) befähigt und nutzen digitale Ressourcen für umfängliche literarästhetische Bildungsprozesse (Leonhardt/Viebrock 2021). Neben digitalen Kompetenzen zur Textrezeption/-produktion verlangen audio-visuelle Texte eine kritisch-reflexive Haltung gegenüber ihrer spezifischen Ästhetik, digitalen Distributionsmechanismen und veränderter Textualität (z.B. Bereitstellung durch Streaming-Dienste, Beeinflussung durch Zuschauer:innenverhalten). Literarische Texte sind im Sinne der Rezeptionsästhetik deutungsoffen und verbieten eine einfache, auf Effizienzdenken ausgelegte Nutzung digitaler Tools. Die Fortbildungsmodule verdeutlichen, wie digitale Rezeptions- und Produktionshilfen individuelle Sinngebungsprozesse unterstützen.

Die Forschungsfragen fokussieren die Professionalisierung von Lehrkräften:
Wie machen sie sich die digital gestützten Lehr-Lern-Formen zu eigen?
Wie verändern sich ihre Kompetenzen und Einstellungen, ihr Erfahrungs- und Kontextwissen im Hinblick auf digital gestützte Literaturanalyse?
Wie werden Konzepte, Lehr-Lern-Formen und Transferprodukte im Unterricht eingesetzt?